A[size=75]uch wenn es diesen Verein eigentlich gar nicht mehr gibt, war er zweifelsohne ein großer Traditionsverein und der größte den Kärnten je hervorgebracht hat.
Vor Allem die Derbys gegen den ebenfalls nicht mehr existenten VSV waren oft große Schlachten mit viel Emotionen.
Mit diesem Thread will ich die große Vergangenheit der Klagenfurter Austria würdigen.
Geschichte:
SK Austria Klagenfurt
[size=75]Der Verein wurde im Jahr 1920 als Kaufmännischer Sportklub Klagenfurt, kurz KSK Klagenfurt mit den Vereinsfarben violett-weiß gegründet.
1923 erfolgte eine Fusion mit dem Amateur-SK Klagenfurt.
Der neue Verein nannte sich nunmehr KASK Klagenfurt und spielte erfolgreich in der 1. Klasse Kärntens, die damals die höchste Spielklasse des Bundeslandes darstellte.
Ein Aufstieg in die höchste österreichische Liga war unmöglich,
da diese erst 1938 (vorübergehend) und endgültig dann mit Einführung der Staatsliga A im Jahr 1949/50 für Bundesländervereine geöffnet wurde.
1927 fusionierte der KASK Klagenfurt mit dem Klagenfurter SK zum SK Austria Klagenfurt.
Während der Kriegsjahre ging die Klagenfurter Austria aufgrund von Spielermangel eine Spielgemeinschaft mit dem Ligakonkurrenten SK Rapid Klagenfurt ein und nannte sich SG Austria Rapid Klagenfurt.
[size=75]Nach Kriegsende 1945 trat der Verein wieder als SK Austria Klagenfurt an.
Der Verein wurde mehrfacher Kärntner Landesmeister und Pokalsieger und stieg schließlich 1963 erstmals in die Staatsliga auf. Damit war der Kärntner Fußball endlich erstklassig.
Zwar mussten die Klagenfurter nach der Saison wieder absteigen, doch spielten sie bereits von 1966-1970 und 1973-1975 wieder in der obersten österreichischen Spielklasse mit.
Zuletzt konnte der Verein noch von 1983-1989 in der Bundesliga verweilen, bevor mit dem Abstieg 1989 der tiefe Fall bis in die Kärntner Liga (4. Spielstufe) erfolgte.
Insgesamt war die Klagenfurter Austria 17 Saisonen in der ersten Liga vertreten und erreichte als bestes Ergebnis einen 5. Rang in den Jahren 1966 und 1968.
[size=75]1997 spielten die Klagenfurter in der Regionalliga Mitte und fusionierten mit dem Villacher SV zum FC Austria/VSV Kärnten.
1999 wurde der größte Traditionsverein Kärntens endgültig ausgelöscht. Statt im traditionellen Violett-Weiß spielt der "neue" Verein fortan in den Landesfarben gelb-rot
und tritt als Sponsor für ein ganzes Bundesland als "FC Kärnten" an. Der Traditionsfußball in Kärnten ist tot...
Erfolge
6-facher Kärntner Landesmeister: 1925, 1926, 1928, 1930, 1931, 1932
17 Saisonen in der höchsten Österreichischen Spielklasse
Zweimal 5.Platz in der ersten Liga: 1966, 1968
Jahreszahlen und Fakten
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Totgesagte leben länger !Ein Sprichwort, das ganz besonders auf Austria Klagenfurt zutrifft.
Schon oft stand der Verein vor dem Ende, doch irgendwie ging es - zum Glück - immer wieder weiter.
Das einstige Flaggschiff des Kärntner Fußballs läßt auch heute keinen Fan im südlichsten Bundesland Österreichs kalt. Höhen und Tiefen prägten die Geschichte des Vereines.
In seiner über 75-jährigen Geschichte hat der erfolgreichste Klagenfurter und Kärntner Fußballklub viele berühmte Bundesligaspieler und einige Nationalspieler herausgebracht;
die berühmtesten und bekanntesten sind wohl Friedl Koncilia, Robert Fendler, Ewald Türmer, Peter Hrstic, Günter Golautschnig, Arnold Koreimann oder Dieter Ramusch.
Der Sportklub Austria Klagenfurt von 1920 bis heute:
Die ältere Geschichte (1920 - 1982):
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1920: Gründung der heutigen Austria unter dem Namen "Kaufmännischer Sportverein"
1927: Umbenennung des Vereines in "Sportclub Austria Klagenfurt"
1949: Erster Erfolg nach Kriegsende - die Austria wurde Kärntner Meister
1962: Mit dem Meistertitel in der Regionalliga Mitte stieg die Austria erstmals in die damalige Staatsliga auf.
Doch schon in der ersten Saison folgte postwendend der Abstieg.
1965: Mit dem nächsten Regionalliga-Titel erfolgte der neuerliche Aufstieg in die höchste Spielklasse, in der die Austria auf Anhieb den 5. Platz belegte (Saison 1965/66).
1965-1970: Zwischen 1965 und 1970 erreichte die Austria insgesamt zweimal Rang fünf in Österreichs höchster Spielklasse (1965/66 und 1967/68)
1970: Abstieg in die Regionalliga (damals zweithöchste Spielklasse)
1972: Wiederaufstieg in die Nationalliga (höchste Spielklasse)
1976: Der letzte Platz in der Zehnerliga bedeutete den Abstieg von der 1. in die 2. Division der Bundesliga
1976-1981: Die Austria spielt in der 2. Division immer vorne mit (Ränge 4, 5, 2, 5, 2) doch für den Meistertitel und den damit verbundenen Wiederaufstieg reichte es in diesen fünf Saisonen noch nicht.
Die jüngere Geschichte (seit 1982):
1981/82: Aufstieg in die 1. Division: Nach dem Gewinn des Meistertitels in der 2. Division geht es unter dem Erfolgstrainer Prof. Walter Ludescher wieder in die oberste Bundesliga.
1982-1985: Es folgte die vermutlich erfolgreichste Zeit der Klagenfurter Austria, die mit tollen Spielen und Erfolgen in Kärnten einen Fußballboom sondergleichen auslöste.
Die Austria spielte in dieser Zeit auch im damaligen Intertoto-Cup.
In der 1. Division der Bundesliga erreichte die Austria in der Saison 1982/83 Platz 6 und in den Saisonen 1983/84 bzw. 1984/85 jeweils den 7. Endrang.
1986/87: Nach einer katastrophalen Herbstsaison muß die Austria im Frühjahr erstmals ins Aufstiegs-Play-Off,
wo sie erst in der letzten Runde im direkten Duell gegen den Tabellennachbarn Vorwärts Steyr mit einem 2:0-Heimsieg den rettenden 4. Endrang und damit den Verbleib in der 1. Division sichern konnte.
1987/88: Nach enttäuschender Herbstsaison mußte die Austria wieder ins Aufstiegs-Play-Off, wo sie sich unter dem violetten Urgestein Walter Rath letztmals den Verbleib in der 1. Division sichern konnte:
In der entscheidenden letzten Runde wurde der SK VOEST Linz vor über 8000 Fans mit 3:0 niedergerungen.
Der 2. Endrang im Aufstiegs-Play-Off bedeutete vorläufig zum letzten Mal eine Saison in Österreichs höchster Spielklasse.
Von hoch oben nach ganz tief unten: 1988 - 1993: 1988/89: Die letzte Saison in der 1. Division begann phänomenal:
Über 11.000(!) Besucher sorgten im überquellenden Wörthersee-Stadion beim Heim-Debut gegen den SK Sturm für einen seither nie mehr erreichten Zuschauerrekord.
Doch die hohen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden, und das Trainerkarussell rotierte immer schneller.
So war ein enttäuschender 6. Rang im Aufstiegs-Play-off die logische Folge - zuwenig für den Verbleib in der 1. Division. Es folgen 3 Jahre in der 2. Division.
1990/91: Ein Top 4-Platz der 2. Division in weiter Ferne, so mußte die Austria im Frühjahr wieder ins Abstiegs-Play-Off.
Unter Janos Kondert kann die Austria in der letzten Runde mit einem 1:0-Zittersieg über den GAK noch den Kopf aus der Schlinge ziehen,
und entrinnt um einen einzigen Punkt dem tödlichen Abstieg in die Landesliga.
1991/92: Weiterhin werden eine Unzahl von Trainern verschlissen, die Austria spielt nun ständig gegen den Abstieg.
Nach dem unglücklichen aber entscheidenden 1:2 gegen Donaufeld 6 Runden vor Schluß war klar:
Der Abstieg in die Landesliga wird kaum noch zu verhindern sein. Trotz enormer Aufholjagd in den letzten 5 Runden fehlte am Schluß ein einziger Punkt zum Verbleib in der Bundesliga:
Die Austria mußte - zum ersten Mal seit über 30 Jahren - wieder in die Kärntner Landesliga: ein Fall in die Viertklassigkeit, für einen langjährigen Bundesliga-Verein ein Fall ins Bodenlose.
1992/93: Die Austria ist am Boden: spielerisch, finanziell, organisatorisch: keine Sponsoren, keine Leistungsträger, kaum Zuschauer, und dazu noch ein Schuldenberg:
Im November 1992 steht die Austria knapp vor ihrer totalen Auflösung.
Sportlich kann sich die Austria vor allem dank Alexander Philipp, der seiner spielerisch oft hoffnungslos unterlegenen Austria wertvolle Punkte rettete, gerade noch in der Kärntner Liga halten:
Mit Endrang 14 in der Landesliga (in einer österreichweiten Rangliste wäre das ungefähr der 139. Platz gewesen) trennte die Austria nur ein einziger Tabellenrang vom Absturz in die Unterliga Ost.
Von ganz unten zurück nach oben: 1993 - ??? 23.08.1993:
Austria-Urgestein Erwin Palkowitsch und Rechtsanwalt Dr. Hans Jalovetz übernehmen den Vorstand der Austria:
Endlich kehrt wieder Seriosität ein, das ewige Trainerkarusell wird beendet, die Nachwuchsarbeit konsequent gefördert.
13.12.1993:
Der Vorstand der Austria installiert Hannes Haubitz als neuen Trainer - und gibt ihm auch die nötige Zeit für längerfristige Aufbauarbeit.
1993/94: Mit dem 12. Landesliga-Endrang liegt die Austria nur geringfügig besser als im Vorjahr.
02.06.1994 - 09.08.1996: Die kontinuierliche Aufbauarbeit von Trainer Hannes Haubitz trägt erste Früchte - eine erfolgreiche Heimserie beginnt:
Die Austria bleibt in Waidmannsdorf 31 Meisterschafts-Heimspiele in Folge ungeschlagen.
1994/95: Die Handschrift von Trainer Haubitz wird immer deutlicher sichtbar:
Nach einer tollen Frühjahrssaison 1995 erreicht die Austria den Rang 2 in der Landesliga, nur Leader Feldkirchen war schon nach der Winterpause zu weit voraus.
Juli 1995: Der Sportklub Austria Klagenfurt feiert sein 75-jähriges Bestehen.
Zu einem Jubiläumsturnier am 21./22. Juli kommen der HSV, Hajduk Split und Rapid Wien ins Wörthersee-Stadion, aber leider nur wenige Zuschauer.
1995/96: Der SK Austria Klagenfurt erringt mit 19 Punkten Vorsprung ganz souverän den Meistertitel in der Kärntner Liga und steigt in die seit drei Jahren wieder eingeführte Regionalliga Mitte auf.
Mittelfristiges Ziel bleibt jedoch der baldige Wiederaufstieg in die Bundesliga!
1996/97: Die Austria etabliert sich in der Regionalliga, kann aber im Aufstiegskampf noch nicht mitmischen.
Im Feber 1997 wird Hannes Haubitz als Trainer von Walter Schoppitsch abgelöst.
Juni 1997: Bildung einer "Spielgemeinschaft" der Kampfmannschaften des SK Austria Klagenfurt und Villacher SV zum "FC Austria/VSV".
Der erste Schritt einer ganzen Serie von Vereins-Umbenennungen/-fusionen/-umfärbungen war getan.
1997/98: Nach einem ständigen Auf und Ab liegt die Austria im Oktober schon über 10 Punkte hinter Leader Voitsberg;
Walter Schoppitsch wird von Walter Knaller als Trainer abgelöst. Eine Aufholjagd beginnt, das Saison-Finish wird sehr knapp.
06.06.1998: Nach einem Herzschlag-Finish erringt die Spielgemeinschaft Austria Klagenfurt/VSV mit einem Punkt Vorsprung den Meistertitel in der Regionalliga Mitte.
Der Aufstieg in die Bundesliga entscheidet sich in Qualifikationsspielen zwischen den Meister-Teams von Regionalliga Ost und Mitte.
13.06.1998: In einem der wichtigsten Spiele der Vereinsgeschichte, dem Qualifikations-Rückspiel um den Aufstieg in die Bundesliga, geht es gegen den Meister der Regionalliga Ost, den SC Untersiebenbrunn.
Nach einer 1:2-Auswärtsniederlage im Hinspiel gewinnt die Spielgemeinschaft Austria Klagenfurt/VSV vor 5000 Zuschauern im Wörthersee-Stadion in einem nervenaufreibenden Spiel schlußendlich mit 2:0.
Alexander Philipp und Heimo Vorderegger, die schon in den Niederungen der Kärntner Liga die wichtigsten Stützen der Austria waren, waren auch an diesem Abend die Säulen des Aufstiegs:
Vorderegger erzielte das 1:0, und Philipp konnte wenige Minuten vor Schluß mit einem sensationellen Reflex den ansonsten tödlichen Ausgleich verhindern.
Mit diesem Sieg hat die Austria den harten, steinigen Weg aus den Tiefen der Landesliga über die Regionalliga endlich hinter sich gelassen:
Mit dem Gesamtscore von 3:2 aus den Qualifikationsspielen steigt die Klagenfurter Austria nach mehr als 6 Jahren Abstinenz wieder in die 2. Bundesliga (neue 1. Division) auf.
24.06.1999: Umbenennung des Vereins in "FC Kärnten".
Bundesweite Platzierungen des SK Austria Klagenfurt
1961 - 1999
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1960/61 (2.Liga) Regionalliga Mitte 3.Platz (21.Platz bundesweit)
1961/62 (2.Liga) Regionalliga Mitte
1.Platz (15.)
1962/63 (1.Liga) Staatsliga 14.Platz
1963/64 (2.Liga) Regionalliga Mitte 2.Platz (18.)
1964/65 (2.Liga) Regionalliga Mitte
1.Platz (16.)
1965/66
(1.Liga) Staatsliga 5.Platz 1966/67 (1.Liga) Staatsliga 10.Platz
1967/68
(1.Liga) Staatsliga 5.Platz 1968/69 (1.Liga) Nationalliga 9.Platz
1969/70 (1.Liga) Nationalliga 15.Platz
1970/71 (2.Liga) Regionalliga Mitte 6.Platz (32.)
1971/72 (2.Liga) Regionalliga Mitte
1.Platz (17.)
1972/73 (1.Liga) Nationalliga 12.Platz
1973/74 (1.Liga) Nationalliga 14.Platz
1974/75 1. Bundesliga/1. Division 9.Platz
1975/76 1. Bundesliga/1. Division 10.Platz
1976/77 2. Bundesliga/2. Division 4.Platz (14.)
1977/78 2. Bundesliga/2. Division 5.Platz (15.)
1978/79 2. Bundesliga/2. Division 2.Platz (12.)
1979/80 2. Bundesliga/2. Division 5.Platz (15.)
1980/81 2. Bundesliga/2. Division 2.Platz (12.)
1981/82 2. Bundesliga/2. Division 1.Platz (11.)
1982/83
1. Bundesliga/1. Division 6.Platz 1983/84
1. Bundesliga/1. Division 7.Platz 1984/85
1. Bundesliga/1. Division 7.Platz 1985/86
1. Bundesliga/Meister-Play-Off 8.Platz 1986/87 1. Bundesliga/Aufstiegs-Play-Off 4.Platz (12.)
1987/88 1. Bundesliga/Aufstiegs-Play-Off 2.Platz (10.)
1988/89 1. Bundesliga/Aufstiegs-Play-Off 6.Platz (14.)
1989/90 2. Bundesliga/Abstiegs-Play-Off 4.Platz (20.)
1990/91 2. Bundesliga/Abstiegs-Play-Off 5.Platz (21.)
1991/92 2. Bundesliga/Abstiegs-Play-Off 6.Platz (22.)
1992/93 (4.Liga) Kärntner Landesliga 14.Platz (139.)
1993/94 (4.Liga) Kärntner Landesliga 12.Platz (136.)
1994/95 (4.Liga) Kärntner Landesliga 2.Platz (72.)
1995/96 (4.Liga) Kärntner Landesliga
1.Platz (61.)
1996/97 (3.Liga) Regionalliga Mitte 7.Platz (44.)
1997/98 (3.Liga) Regionalliga Mitte
1.Platz (27.)
1998/99 2. Bundesliga/"1. Division" 6.Platz (16.)
SK Austria Klagenfurt-Homepage:
http://wwwu.edu.uni-klu.ac.at/mherwirs/ ... index1.htm
R.I.P. SK Austria Klagenfurt 1920-1999