Stöger gesteht Fehler ein...
In der gewünschten Stellungnahme dürfte die Vienna ihren
Fehler zugegeben haben. Zumindest tat dies
Peter Stöger Freitagabend bereits im Interview auf ostliga.tv, wo er klipp und klar sagte, dass die Vienna mit der Aufstellung von
Bozkurt einen Fehler begangen habe und dafür nun auch die Folgen tragen müsse. Interessanterweise sagt
Stöger, der sich donnerstags gegenüber ostliga.at am Telefon noch darauf berief, dass man ohnehin "beim Verband nachgefragt" habe, vor der Kamera dann, dass die Vienna sich niemals beim
ÖFB erkundigt habe und dies im übrigen auch nie behauptet hätte. Seine Aussage am Telefon ist zwar nicht beweisbar, sehr wohl allerdings das Statement der Vienna vor dem
Bozkurt-Einsatz, dass damals auf der
Vienna-Homepage zu lesen war (und inzwischen nur noch im Archiv oder per Direktlink zu finden ist)...
Das Spiel wird wohl mit 0:3 für die Admira beglaubigt werden, die somit unverhofft und wohl auch unerwünscht in die Zweite Hauptrunde aufsteigt, wo sie in Floridsdorf auf den FAC treffen würde...
Ein einzigartiges Kuriosum...
Neulich auf der Hohen Warte... Wie sich inzwischen herausstellte, hat die Vienna auch in ihrem zweiten Cup-Spiel (3:0 gegen die Admira) einen unberechtigten Spieler eingesetzt. Diesmal handelt es sich um Osman Bozkurt, der in der Cupvorrunde gegen Simmering mit Gelbrot des Feldes verwiesen wurde und zum 3:0-Sieg gleich zwei Treffer beisteuerte...
Die Regeln für den Amateur-Cup sagen für den Fall eines Feldverweises „mittels gelb/roter Karte /(Ampelkarte)“: „Der betroffene Spieler ist automatisch für das nächste Stiegl-Cupspiel gesperrt. Die automatische Sperre ist unanfechtbar.“
Bei der Vienna geht man davon aus, dass Bozkurt zu Recht eingesetzt wurde, weil man annimmt, dass gelbrote Karten der Vorrunde für die Hauptrunde keine Folgen haben. Vienna-Sportdirektor Peter Stöger auf die Frage wie es zu dieser Annahme gekommen sein könnte: „Wir haben uns deshalb eigens beim Verband erkundigt “. Andere Vereine scheinen jedoch andere Auskünfte bekommen zu haben, denn der SV Wienerberger verzichtete zuletzt gegen Neusiedl sicher nicht grundlos auf die Spieler Hannes Bach und Engin Mih, die zuvor im Cupspiel gegen Leobendorf mit Gelbrot vom Platz verwiesen worden waren.
Es könnte sein, dass man bei der Vienna annahm, dass „die Vorrunde“, in der Bozkurt ausgeschlossen wurde, ein vom WFV organisierter gegenüber dem ÖFB-Cup eigenständiger Bewerb zur Ermittlung der Wiener Cupteilnehmer war. War sie aber nicht. Tatsächlich fand – im Gegensatz zu den Vorjahren – heuer nämlich gar keine WFV-interne Cupqualifikation statt, sondern stiegen die sieben Wiener Teilnehmer gleich direkt in den ÖFB-Cup ein.
Aber wie im ersten Cupspiel der Vienna, als Simmering den ungültigen Pass von Fading nicht entdeckte, hat auch der nächste Gegner, die Admira, nichts vom unberechtigten Einsatz eines Spielers mitbekommen. Und die Protestfrist versäumt. Die dauert drei Tage…
Beim ÖFB zeigte man sich über den Umstand, dass Bozkurt trotz automatischer Sperre eingesetzt worden war, verwundert. Auf die Frage, ob es bei der Beglaubigung des Ergebnisses bleibt, kam die Antwort: „Das müssen wir uns erst einmal anschauen...“
Und somit haben wir heuer nicht nur einen kuriosen Cup, nämlich einen von dessen Teilnahme die 22 stärksten Mannschaften „befreit“ wurden, wir haben in diesem kuriosen Cup auch das bis dato einzigartige Kuriosum, dass ein Verein, nämlich die Vienna, erfolgreich bereits zwei Runden mit unberechtigt eingesetzten Spielern nicht nur be- sondern wahrscheinlich auch überstanden hat. Böse Zungen stellen bereits die Frage: „Schafft die Vienna in der nächsten Runde den Hattrick?“ Gegner wäre am 4. September der FAC...
Inzwischen hat der ÖFB von der Vienna eine Stellungnahme angefordert. Am Dienstag, 28. 8., findet die Beglaubigung der Spiele der ersten Hauptrunde statt.