3:0, 2:0 oder gar nur ein 1:0? Das waren VOR dem Spiel gegen die Bohemians Dublin aus Sicht der Medien eigentlich die größten Sorgen, die sich Meister RB Salzburg in Bezug auf den Europacupauftakt in der 2ten Champions League-Quali Runde machen musste. Doch wie sooft kam es ganz anders.
Chancen waren in den ersten 20 Minuten eigentlich auf beiden Seiten quasi nicht vorhanden und das Spiel plätscherte so dahin. Die Bohemians spielten offensichtlich auf Abwarten und Salzburg war wohl noch nicht bereit genug Risiko zu gehen. Allein schon die Aufstellung mit dem obligaten alleinigen Stürmer Janko zeugte eigentlich schon davon, dass man den Gegner ernst nimmt. Vielleicht auch zu ernst angesichts der eigentlich doch eher geringen Rolle, welche der irische Fussball international gesehen spielt. Andererseits ist der Irische Fußball definitiv im Aufschwung. Wenn man sich den UEFA Koeffizienten von Österreich im Jahre 2008 anschaut, dann liegt Österreich da zwar noch auf Platz 20 und Irland ist erst auf Platz 38 zu finden, aber aktuell schaut alles schon wieder ganz anders aus!
Traurig aber wahr ist, dass die Iren uns bereits vorige Saison in dieser Rangliste überholt haben. Denn während Österreich in der aktuellsten Statistik nur noch auf Rang 27 aufscheint, stießen die Iren auf Platz 24 vor!
Nichts desto trotz sollte ein Österreichische Meister im Stande sein gerade in einem Heimspiel einen Meister aus Irland in die Schranken zu weisen.
Das Tor von Dudic in der 25' zum 1:0 für Salzburg kam dann auch eigentlich exakt zur richtigen Zeit. Mehr oder minder aus dem Nichts erzielte der Abwehrspieler das schöne Kopfballtor nach einem Eckball. Doch anstatt dass die Bullen sich nun den gewünschten klaren Heimsieg zu erarbeiten versuchten, war man nach wie vor im Angriff viel zu verhalten und spielte zu wenige echte Torchancen heraus. 2-3 harmlose Schüsse aufs gegenerische Tor und einige zwar vom Slowaken Svento gut geschossene Flanken, die aber nie einen Abnehmer in der Mitte fanden, waren neben dem Tor eigentlich auch schon die einzige Ausbeute der Bullen aus Halbzeit eins.
HALBZEITPAUSE
Nach der Halbzeitpause ging es leider in der selben Tonart weiter. Man verließ sich augenscheinlich darauf, dass sich das Spiel von alleine erledigt und vielleicht eine weitere Standardsituation den Heimsieg fixieren könnte. Genauso wäre es dann fast auch gekommen. Janko provozierte in routinierter Manier einen Elfmeter, scheiterte dann aber am gut haltenden Murphy im Tor der Iren, der die Ecke perfekt erraten hatte. Ansonsten war der Tormann der Iren eher durch ungewöhnlich ungenaue und sinnlose Ausschüsse aus dem Tor aufgefallen, die einige male direkt im Toraus landeten. Während der Ärger über den verschossenen Elfer noch in aller Munde war, nutze der schon zuvor immer wieder durch kleinere gute Aktionen aufgefallene Bohemian-Spieler Joseph Ndo die Situation um zur Höchstform aufzulaufen. Einmal trickste er sich durch 4-5 Spieler bis tief in den Strafraum der Bullen durch und sorgte für großen Applaus auf den Rängen. Schließlich war es auch er der nach einer Flanke von links aufs lange Eck den Überblick behielt und sich goldrichtig in der Mitte des Tores positionierte. Denn genau dort kam der Ball auch hin, nachdem die gesamte Bullenabwehr Richtung langes Eck gelaufen war und niemand mehr bei Ndo stand, nachdem der Ball durch einen kurzen Kopfball von Byrne von der rechten Seite genau in die Mitte kam.
Die Bullen waren nun noch geschockter und so auch der Trainer Stevens, der hoffte durch Einwechslungen wieder Herr der Lage zu werden. Und obwohl der eingewechselte Nelisse noch einen Kopfball in der Endphase nur knapp über das linke Kreuzeck setzte und Mahop sogar noch an den Ball an die Aussenstange schupfte, ging nix mehr rein und die "gefühlte Niederlage" war perfekt.
Alles in allem einfach zu wenig, was die Bullen an diesem Abend leisteten. Und sowohl Spieltaktik, als auch Aufstellung erschienen mehr als fragwürdig ...
Vielleicht hätten auch die 2 Mittelfeldspieler Tchoyi und Traoui mehr bewegen können, die an diesem Abend lediglich fürs Autogramme schreiben zur Verfügung standen.
AUTOGRAMME