SENSATION
RedBull Salzburg - SV Kapfenberg 2:5

In der 19.Runde der tipp3-Bundesliga powered by T-Mobile sorgen die Falken für die erste große Sensation in der Saison 2008/09 und besiegen den Herbstmeister völlig verdient mit 2:5 (1:3).
Selbst für die kühnsten Optimisten dürfte dieses Ergebnis überraschend kommen, zuviele Fakten sprachen vor dem Spiel gegen die Kapfenberger. Die Salzburger peilten den 12.Heimsieg in Folge an, Trainer Co Adriaanse konnte beim Spielermaterial aus dem Vollen schöpfen. Die Böhlerstädter hingegen fuhren bis dato nur zu den Auswärtsspielen, um "Hallo!" zu sagen. Zuletzt setzte es gegen den Abstiegskonkurrenten Altach gar eine bittere 0:3-Niederlage, an der man die ganze Woche über zu knappern hatte.
"Selbstverständlich wurmt es einen, wenn man in der Öffentlichkeit nur belächelt wird und sogar regionale Boulevardblätter sich eine Hetz daraus machen, uns möglichst blöd aussehen zu lassen," gestand "Mucki" Wieger. "Aber morgen Sonntag sind wir ja wieder die Helden."
Diesesmal zurecht. Von Beginn weg fanden die favorisierten Salzburger kein adäquates Mittel gegen die kompakte Kapfenberger Hintermannschaft. Die Kapfenberger hingegen tauchten einige Male gefährlich vorm wieder genesenen Timo Ochs auf. In der 10.Minute prüfte Stefan Erkinger den Salzburger Schlussmann, in der 18.Minute scheiterte Arno Kozelsky per Kopf und in der 22.Minute verfehlte ein Weitschuss von Patrick Osoinik nur knapp das Ziel. Angriffe der Hausherren bekamen die rund 9700 Zuseher in den ersten Minuten nicht zu sehen. Es dauerte bis zur 24.Minute, ehe KSV-Tormann Martin Eisl (erhielt wieder den Vorzug gegenüber Susko) geprüft wurde. Doch Robert Nelisse's Kopfball bereitete dem Ex-Salzburger keine Schwierigkeiten.
In Minute 34 wurde das mutige Spiel der Gäste belohnt: KSV-Kapitän Dominique Taboga traf via nach einem Eckball via Latte zum 1:0.. Sieben Minuten später erhöhte Osoinik nach Zuspiel von Kozelsky auf 2:0. Als Marc Janko in Minute 43 nach Nelisse-Vorlage aus kurzer Distanz den Anschlusstreffer besorgte, sehnten die Salzburg-Fans die Wende herbei, doch nur zwei Minuten später stellte Michael Liendl per Handelfer den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.
Nach Seitenwechsel warfen die Heimischen alles nach vorne, doch Zählbares schaute nicht heraus. Im Gegenteil: Am Spiel änderte sich wenig und als Liendl in Minute 71 auch den zweiten Elfmeter verwandelte (Meyer foulte Osoinik), war die Partie entschieden. Als Draufgabe erzielte US-Boy Preston Zimmerman aus einem Bilderbuch-Konter das fünfte Tor für den Außenseiter. Mehr als Ergebniskosmetik war für die Salzburger nicht mehr drinnen, Janko verwertete einen Strafstoss in der 78.Minute (Fukal-Foul an Tchoyi).
"Heute ist es uns endlich gelungen, die Trainingsleistungen auch im Spiel abzurufen. Vielleicht haben uns die Salzburger aber auch unterschätzt," freute sich Trainer Werner Gregoritsch über den "schönsten Tag für seine Mannschaft."
Salzburg - Kapfenberg 2:5 (1:3)
Wals-Siezenheim, 9.700 Zuschauer, SR Drachta
Tore: Janko (43., 78./Elfer) bzw. Taboga (34.), Osoinik (41.), Liendl (45./Elfer, 71./Elfer), Zimmerman (74.)
Salzburg: Ochs - Bodnar, Sekagya (46. Vonlanthen), Meyer, Opdam - Pitak, Leitgeb, Jezek (46. Tchoyi) - Zickler, Janko, Nelisse (46. Ngwat-Mahop)
Kapfenberg: Eisl - Milosevic, Taboga, Fukal, Osoinik - Kozelsky, Erkinger, Liendl (89. Siegl), Stepanek, Felfernig - Zimmerman (85. Lucic)