von joainho » 02.03.2008 22:29
Langer vor dem Debüt bei Zweitligist Freiburg
Wien/Freiburg - Einen Tormann-Wechsel erlebt man nicht alle Tage! In Freiburg nimmt aber zur Zeit die Karriere des österreichischen Keepers Michael Langer eine entscheidende Wende.
Als Bankerldrücker vom amtierenden deutschen Meister VfB Stuttgart wurde der 23-jährige Bregenzer an Bord geholt, um mit Freiburg den Aufstieg in die höchste Spielklasse zu schaffen.
Doch es kam anders, als erwartet. Langer musste sich hinter der nur eineinhalb Jahre älteren Nummer 1, Alexander Walke, mit der Reservistenrolle zufrieden geben. Bis zu dieser Woche.
Hervorragende Trainingsleistungen bescheren dem Legionär sein Debüt im Freiburg-Dress gegen Mainz 05. Der 1,93 Meter Hüne strotzt nach der Durststrecke nur so vor Energie.
Siegermentalität verschafft Langer Freiburg-Debüt
Auch wenn es nun Schlag auf Schlag kommt, fiel dem Cheftrainer der Breisgauer, Robin Dutt, die Entscheidung nicht leicht.
In den letzten vier Wochen nahm der Verein beide Keeper genau unter die Lupe, ehe man sich pro Langer und sogar gegen den bisherigen Kapitän Alexander Walke entschied.
"Michael hat im Training zuletzt eine unglaubliche Siegermentalität ausgestrahlt", bringt es der Freiburg-Coach auf der offiziellen Internetseite des SC Freiburg auf den Punkt.
Die Entscheidung soll auf "sehr hohem Niveau" gefällt worden sein. Der Verein hatte sich festgelegt einen Tormann-Wechsel durchzuführen, nun gibt es kein zurück.
"Micha ist im Augenblick bärenstark"
Nun erhofft sich der aktuelle Tabellen-Sechste, dass der Österreicher "noch ein, zwei Bälle mehr hält" als sein Vorgänger zwischen den Pfosten.
Der Verein betont hingegen, dass es sich "letztlich um eine Entscheidung für den starken Torhüter Langer und nicht gegen Walke" handelt.
"Aber wir haben im Training den Eindruck genossen, dass Micha im Augenblick bärenstark ist und wir erhoffen uns von dem Wechsel vielleicht noch ein, zwei Prozent mehr", so Trainer Dutt.
Der bisherige Stammkeeper, Alexander Walke, habe somit nicht schlecht gespielt und den Freiburgern zuletzt sogar Punkte gesichert, Langers konsequente Arbeit dürfte sich aber schlußendlich bezahlt gemacht haben.
Entscheidung steht seit Mitte der Woche fest
Die Entscheidung sei bereits unter der Woche am Dienstag gefallen. Die Reaktionen auf die spontane Umstellung im Kasten des Aufstiegs-Aspiranten waren natürlich unterschiedlicher Natur.
"Der eine hat sich gefreut, der andere nicht. Alex Walke hat die Entscheidung aber professionell aufgenommen", schildert Dutt die ersten Eindrücke.
Dass es keinen Grund für eine Eifersuchts-Orgie gibt, sollen die Trainingsleistungen der letzten Tage bestätigt haben. Für Michael Langer ist es aber auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
Dem Vorarlberger wurde nach langem Warten und Zittern das Vertrauen ausgesprochen, nun steht ihm die Feuertaufe bevor.
Trainer Dutt voll des Lobes für Langer
Michael Langer, der von der Vorarlberg-Liga den Sprung nach Deutschland wagte und sich über die Amateure des VfB Stuttgart ins Rampenlicht kickte, dürfte sich in die Herzen der oberen Etage gespielt haben.
"Wie er sich als Nummer 2 im Umfeld oder in der Kabine präsentiert hat", imponierte dem Cheftrainer. Auch als Ergänzungsspieler habe er seine Mitspieler versucht zu pushen.
Verlieren gehörte noch nie zu den Stärken des jungen österreichischen Keepers. Selbst im Spiel vier gegen vier zählt für Langer nur der Sieg.
"Das ist eine absolute Stärke an ihm", lobt Robin Dutt die Einstellung des Keepers in den höchsten Tönen.
Langer in Freiburg mit Vorschusslorbeeren überhäuft
Im Kampf um den Aufstieg in die Deutsche Bundesliga befindet sich der SC Freiburg derzeit in einer entscheidenden Phase.
Sollte sich der Österreicher bis zum Ende der Saison nicht mehr verletzen, ist ihm die Bürde der Nummer 1 kaum mehr zu nehmen.
Aber vorsicht! "Wir hoffen, dass er die Trainingsleistungen im Spiel auch so umsetzen kann", ist auch Dutt auf das Debüt des vermeintlichen Retters gespannt.
Sollte Michael Langer das Vertrauen in seine Person aber tatsächlich bestätigen, würde im Fall der Fälle auch noch die EURO 2008 zum Thema werden.
Derzeit muss sich die Nachwuchshoffnung allerdings noch mit Vorschusslorbeeren zufrieden geben.
