Aufbruch in eine neue Dimension?
sportnet.at durfte einen exklusiven Blick auf den neuen EA-Sports-Fußballhit werfen. Wie bockige Bälle, individuelle Tricks und der Be-A-Pro-Modus mehr Spaß versprechen. Warum vor allem die Wii-Version ein Volltreffer werden könnte.
Eigentlich durfte sportnet.at ja bereits Ende April die laufende Entwicklung von FIFA 08 exklusiv unter die Lupe nehmen. Dazu flog man uns extra ins EA Sports Hauptquartier nach Vancouver. Bis Juni galt allerdings ein strenges Schweigegelübde, das wir hiermit endlich brechen dürfen. Das Game erscheint zwar erst im Herbst für alle Konsolen, wir dürfen aber bereits jetzt über unsere ersten Eindrücke berichten. Wird auch der Nachfolger von FIFA 07 (dem meistverkauften Videospiel in Europa 2006) ein Hit?
[© EA]
Ab Herbst ist FIFA 08 in unseren Läden erhältlich.
Next Gen: Nicht nur optisch aufpoliert
Alleine was die Lizenzen betrifft, spielt EA Sports die Konkurrenz wieder einmal an die Wand. 620 Teams, 30 Ligen (von den europäischen Spitzenligen bis zur Mexican Primera Division und T-Mobile-Liga) und 15.000 Spieler werden im Spiel enthalten sein. Glänzt das Game neben dieser Masse auch mit Klasse? Die Versionen für die Next Gen-Konsolen Playstation 3 und Xbox360 könnten jedenfalls dank überarbeiteter Engine ein echter grafischer Leckerbissen werden. Doch optische Brillianz hin oder her. Ein gutes Videospiel lebt vom Gameplay. Gerade da hat sich EA heuer besonders ins Zeug gelegt. Dazu verpasste man der runden Lederkugel eine komplett überarbeitete Physik. Der Ball scheint nicht mehr wie durch Zauberhand am Fuß des Spielers zu kleben. Auch das Schießen geht nicht mehr so easy von der Hand. Je nach Aufprallwinkel des Fußes, Abstand zum Ball und Können des Spielers fabriziert man eine echte Bombe oder knallt den Ball unbeabsichtigt in den zweiten Rang.
Das Eigenleben des Balles
Ein erstes echtes Urteil zu fällen, ist freilich schwer. Durften wir beim Anspielen doch lediglich mit Ronaldinho (ohne Mit- und Gegenspieler) auf den gegnerischen Tormann zudribbeln. Die neue Schussphysik stach dabei aber sofort ins Auge. Einmal wuchteten wir einen Weitschuss an die Latte, dann wieder trafen wir den Ball nicht sauber und die Wuchtel segelte, mit viel zu viel Effet ausgestattet, weit am Gehäuse vorbei. Dies erhöhte den Spaßfaktor beim Schießen enorm. Eine kleine Spaßbremse war allerdings der Goalie, der praktisch jeden Weitschuss sicher herunterpflückte. Als wir uns diesbezüglich bei einem der Spieleproduzenten beklagten, schob dieser die Schuld auf eine optische Täuschung. Und tatsächlich! Die neue Kameraführung, direkt hinter dem Spieler vermittelte den Eindruck, man wäre schon näher am Tor, als es in Wirklichkeit der Fall war. Beim nächsten Versuch drangen wir nun wirklich in den 16er ein und siehe da: trafen sofort!
Be-A-Pro: Kick aus neuer Perspektive
Die Schulterkamera wird vor allem beim neuen Be-A-Pro-Modus zum Einsatz kommen. Dabei kann man eine ganze Karriere lang in die Rolle eines einzigen Spielers schlüpfen. Legt man einen Sprint hin, zoomt die Kamera an den Spieler heran, was einen sehr dynamischen Eindruck erzeugt. Die Tricks werden nun nicht mehr nur mit einem einzelnen Druck auf den Jostickbutton ausgelöst, vielmehr muss man diese durch Bewegungen mit dem analogen Trickstick vollführen. Das Neue daran ist, dass sich durch Kombination solcher Einzelbewegungen nun völlig neue Tricks kreieren lassen.
[© EA]
Die Stars werden bis ins kleinste Detail nachempfunden.
Feine Feinkosmetik für die PS2
Im Gegensatz zu den Next-Gen-Versionen wird „FIFA 08“ auf der Playstation 2 im Vergleich zum Vorgänger wohl nur grafische Feinkorrekturen erfahren. Dafür verspricht Chefproducer Paul Hossack kleine aber feine Verbesserungen im Gameplay. Die künstliche Intelligenz der Gegner sowie das Stellungsspiel der Akteure wurde dazu überarbeitet. Andere Modifikationen sollen für noch mehr Kontrolle sorgen: So darf man nun auch die Rolle des Goalies übernehmen oder kann mit dem rechten Analogstick zwischen potentiellen Passempfängern umschalten. Zudem wird jeder Spieler neben seinen fußballerischen Attributen nun auch eine bestimmte Persönlichkeit besitzen. Wie im echten Leben gibt es Spieler die Lauffreudiger sind als andere, genauso wie Kicker die sofort den Abschluss suchen und solche die eher als Vorbereiter glänzen. Die Version für den PSP-Handheld soll übrigens alle Features der PS2-Versionen enthalten.
Beim Wii wird’s laut!
Einen besonders guten Eindruck hinterlässt die Nintendo Wii-Version. Alleine der Umstand, dass sich zwei Spieler stehend bei einem Match duellieren, sorgt für ordentlich Stimmung unter den Akteuren. Auch die Steuerung ist simpel, direkt und schnell erlernt. Mit der rechten Hand wird per Knopfdruck gepasst. Zum Schießen und Flanken zieht man den Arm schnell nach oben oder nach unten. Mit dem Analogstick in der linken Hand steuert man seine Helden, durch seitwärtsdrehen des Pads kann man dem Ball beim Schießen Effet mitgeben, was vor allem bei Freistößen Laune macht. Das Spielgeschehen wird nicht durch die gewohnte TV-Kamera an der Seitenlinie, sondern von einer Kamera hinter dem Tor eingefangen, wodurch auf den ersten Blick der Eindruck entsteht man hätte es mit einem völlig neuen Spiel zu tun. Die Idee einen Pad am Fuß zu befestigen und mit Beinbewegungen Schüsse und Flanken auszuführen, mussten die Entwickler übrigens verwerfen. Schussbewegungen mit dem Fuß ohne Ball als Widerstand hatten bei den Testern schnell böse Knieschmerzen zur Folge. Und Videospiele sollen ja Spaß machen und nicht noch mehr unsere Krankenkassen belasten! Die Wii-Version macht jedenfalls auch so viel Laune.
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