"Versager aus England raubte uns den Sieg"
Wien - Internationale Pressestimmen zu den Donnerstag-Partien der EURO 2008:
POLEN:
"Gazeta Wyborcza": "Der Schiedsrichter pfiff einen Elfmeter, den wohl 99 von 100 Schiedsrichtern nicht gegeben hätten. Und selbst der an diesem Abend geniale Boruc konnte seine Mannschaft nicht retten. Zu Beginn der Partie waren die Österreicher eindeutig besser. Polen blieb im Angriff völlig harmlos und verteidigte sich noch nicht einmal vernünftig. Es war zunächst ein Spiel Boruc gegen Österreich."
"Rzeczpospolita": "Während die erste Hälfte ein Alptraum war, der von Rogers Tor unterbrochen wurde, wies in der zweiten Hälfte nichts auf das nahende Unglück hin - bis zur ersten Minute der Nachspielzeit. Wenn für solche Vergehen immer Strafstöße gegeben worden wären, dann hätte es in diesem Spiel mindestens drei davon geben müssen. Boruc rettete uns in vielen Situationen, aber da hatte er keine Chance. Vastic schoss hervorragend. Das Viertelfinale versinkt hinter dem Horizont, wohl für immer. Uns bleibt nur die Hoffnung auf ein Wunder."
"Dziennik": "Ein Versager aus England hat uns den Sieg gestohlen. Das ist ein Skandal! Der Schiedsrichter hat uns betrogen! Bis zur 90. Minute waren wir im Fußball-Himmel. Aber kurz vor Schluss warf uns Howard Webb in die Hölle, indem er einen Strafstoß aus dem Hut zauberte."
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Polska": "Dieser Elfmeter war keiner. Der englische Schiedsrichter Howard Webb hat alles getan, um ihn auf unverschämte Weise durchzudrücken."
"Pilka Nozna": "Ohne den Tormann von Celtic Glasgow hätte Polen sicher verloren, dazu noch ziemlich hoch. Boruc ging viermal als Sieger aus einem Duell mit einem Gegenspieler hervor."
"Super Express": "Der Schiedsrichter hat uns den Sieg gestohlen. Das ist ein echtes Drama, an das wir uns noch in Jahren erinnern werden."
KROATIEN:
"Vecernji list": "Ivica Vastic schoss uns definitiv ins Viertelfinale. Danke Ivica!"
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24 sata": "(...) Und dann, damit der Abend noch schöner wird, noch kroatischer, sicherte uns Ivica Vastic den ersten Platz in der Gruppe. Dieser Bursche aus Kastel (bei Split/Anm.), dieser Österreicher von der Adria, drückte mit seinem Penalty in der letzten Minute Kroatien nach Wien."
"Jutarnji list": "Danke Ivica Vastic!"
DEUTSCHLAND:
"Bild": "Glücks-Ösis werden gegen uns alles geben.
Jogi, pass auf diese Ösis auf!

Ganz Österreich ist narrisch! Österreich schaffte im Gruppenspiel die Überraschung. Dank eines Elfer-Tores durch "Opa" Vastic. Ein verdienter Punkt. Denn die Ösis hatten erst viel Pech - weil Schiri Webb (England) total versagte. Aber die Ösis gaben nie auf. Die Ösis in der ersten Halbzeit klar besser. Da drehte vor allem Jung-Stürmer Harnik auf. Der Werder-Profi pfeilschnell und immer da, wo ein Knipser stehen muss. Aber mit schlechten Nerven. Zweimal tauchte er allein vor Polen-Keeper Boruc auf, zweimal scheiterte er kläglich. Auf der linken Außenbahn wirbelte auch gegen die Polen Korkmaz. Der Neu-Frankfurter flink und trickreich und mit guten Flanken. Auf den kann sich die Bundesliga freuen. Wird nicht einfach für Jogi, ihn an die Kette zu legen. Und dann ist da noch "Opa" Vastic, Liebling der Ösis. Und als Schiri Webb in der Nachspielzeit endlich den verdienten Elfer pfiff, übernahm er die Verantwortung und versenkte die Kugel eiskalt. Und plötzlich herrscht bei den Ösis eine Riesen-Euphorie. Alle glauben plötzlich, dass gegen uns was zu holen ist."
"kicker": "Der Stachel saß tief. Wieder das zweite Gruppenspiel, wieder gegen den Gastgeber, wieder das späte Gegentor. Jacek Krzynowek, schon 2006 gegen Deutschland beim legendären 0:1 von Dortmund dabei, war untröstlich. Und stocksauer auf den Schiedsrichter. Nervenstarker Vastic. Der Gastgeber der legte los wie die Feuerwehr, vergab aber zu viele Hochkaräter und wurde dafür bitter bestraft. In der Folge rannte die Austria lange dem Rückstand hinterher, konnte dann in der Nachspielzeit doch noch den verdienten Ausgleich erzielen."
"Süddeutsche": "Wien feiert ein Unentschieden. Mit einem Elfmeter stimmt Ivica Vastic die Österreicher auf das Finale gegen die Deutschen ein.
Alles ist offen, Leidenschaft ist Austrias größter Trumpf."
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Frankfurter Allgemeine": "Oldie Vastic rettet Österreich in letzter Sekunde. Die immergrüne Hoffnung Ivica Vastic schlägt zu. Nun ist die Chance noch da auf das Viertelfinale und die die Deutschen müssen sich für Montag noch mehr Sorgen machen."
SCHWEIZ:
"Blick": "Werfen Ösis Deutsche raus? Erst machte uns Österreich den Titel
'Europameister der Pechvögel' streitig. Doch dann glich der Co-Veranstalter in der 93. Minute gegen Polen aus. In der ersten Viertelstunde hatte das Hickersberger-Team Riesenchancen en masse. Der österreichische Sturmlauf blieb unbelohnt. Und neben Pech war auch Unvermögen dabei."
"Tagesanzeiger": "24 Stunden nach dem Out der Schweiz in der Nachspielzeit lachte dem anderen EURO-Gastgeber nach der 90. Minute das Glück. Als sich in Wien alle mit der zweiten vermeidbaren Niederlage des Gastgeberlandes abgefunden hatten, wurde Sebastian Prödl im Strafraum niedergerissen. Erst der nicht erwartete 'Lucky Punch' brachte dann doch noch die Erlösung."
"Neue Zürcher Zeitung": "Dank einem Penaltytor in der Nachspielzeit entging Österreich gegen Polen haarscharf dem Schicksal von Co-Gastgeber Schweiz. Das 1:1 war gerecht. Schlimm waren die Leiden des Schweizervolkes am Mittwochabend gewesen - doch nicht minder grausam waren die Qualen, die Österreich 24 Stunden später litt, alles ging schief, alles schien vorbei zu sein, bis der englische Referee Webb in der Nachspielzeit ein Trikot-Zupfen Lewandowskis mit Elfmeter ahndete."
"Basler Zeitung": "Der eingewechselte Vastic erlöste die österreichischen Fans erst spät. Polen hat dem EM-Gastgeber einen weiteren Dämpfer versetzt, aber noch ist Österreich nicht verloren. Die Gastgeber waren sichtlich schockiert von dem überraschenden irregulären Treffer. Das Offensiv-Feuerwerk war erst einmal verglüht."
"Le matin: "Österreich macht es besser als die Schweiz. Österreich hat einen bemerkenswerten Start hingelegt und seinen Gegner gleich an der Gurgel gepackt. In der 92. Minute fiel den Polen der Himmel auf den Kopf."
Quelle: APA
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Die Polen jammern und jammern und können aber sowas von froh sein.
ps: und die deutschen machen sich schon ein bisschen ins hemd...
